Erkner I : Schöneiche I 11 : 7 ( 5 : 3)
Ein altbekannter Gegner wartete auf uns, deren Schusskraft und -entschlossenheit uns durch die vielen Spiele gut in Erinnerung ist.
Dementsprechend wollten wir Erkner gar nicht erst die Möglichkeit dazu geben und bereits früh in der gegnerischen Hälfte stören.
Hier kam es auf enge Deckung an und Angst vor Zweikämpfen und Körperkontakt sollten wir möglichst auch nicht zeigen.
Wir hatten im Training auch an unseren Spieleröffnungen gearbeitet und wollten nun sehen, wie wir das, trotz der kurzen Trainingszeit, bereits in das Spiel einbauen können.
Da noch die technische und spielerische Entwicklung der jungen Kicker im Vordergrund steht, wollen wir nicht mit einstudierten taktischen Mitteln einfach das Mittelfeld überwinden (z.B. Doppelpass eines Spielers mit Torwart, der schießt weit in die gegnerische Hälfte, wo ein Stürmer bereit steht, der einfach einschiebt), sondern uns nach dem Abschlag behaupten und durch nachfolgende Kombinationen den Gegner stehen lassen.
Leider vermochten wir das heute nur in geringem Maß umzusetzen. Das Freilaufen beim Abschlag gelang uns in der 1. Hälfte schon wesentlich besser als im Spiel zuvor. Trotz der teilweise engen Deckung konnten wir uns für einen Pass anbieten. Wir erkannten aber noch nicht, wenn der Gegner sich unseren Körperfinten nicht anpasste und verpassten dadurch eine günstige Ausgangsstellung, da wir teilweise wieder in die Deckung hinein liefen. Das stellte aber nicht unser Hauptproblem dar, sondern die Anschlussaktionen erfolgten oft überhastet, ohne Rücksicht auf die Spielsituation. So behaupteten wir den Ball nicht, sondern wollten ihn so schnell wie möglich loswerden und spielten ihn nach vorn zu den tiefstehenden Abwehrspielern, die das dankbar annahmen und den Schwung nutzten, um den Ball wieder auf unser Tor zurück zu dreschen. Ein paar Mal vermochten wir auch nicht, den Ball nach Annahme entsprechend zu sichern, die Abwehr doppelte nicht, um den Rückraum abzusichern, so dass gleich in der Anfangsphase 2 Gegentreffer fielen, noch ehe das Spiel richtig begonnen hatte. Ein weiteres Manko bestand darin, dass wir uns mit dem Ball in den Gegner eindrehten und einen halben Meter vor ihm stehend eine Finte anwenden wollten, damit wir an ihm vorbeigehen können. Dieser brauchte aufgrund des Eindringens in seinen Aktionsraum nur noch den Ball wegzuspitzeln und befand sich gleich torgefährlich in unserem Strafraum. Wir werden uns da noch Varianten erarbeiten, die bei "Gegner im Rücken" Möglichkeiten eröffnen, den Spielaufbau weiter zu betreiben, ohne den Ball zu verlieren.
Dass war natürlich ein schwerer Einstand und verstärkte die Angst vor den eng agierenden Erkneranern. Hinzu kam, dass am heutigen Tag nicht alle ihre Form abrufen konnten, ein Spieler kränkelte und sich auch viele technische Fehler einschlichen. So versprang uns der Ball und gelangte so vor die Füße der Gastgeber, die durch ihr enges Spiel ja stets in der Nähe des Ballführenden waren. Mit starkem Zug zum Tor machten sie uns das Leben schwer und wir standen oft zu tief in der gegnerischen Hälfte, um noch eingreifen zu können. Gegen 2 war dann auch der Torwart machtlos und einer musste nur noch den Ball seinem mitlaufenden Spieler zuschieben, der vollendete.
Konnten wir dann einmal unser Kombinationsspiel aufziehen, hatten die Gegner Schwierigkeiten und vermochten nicht, adäquat darauf zu antworten. Daraus fielen dann auch 3 Tore für uns. Beinahe hätten wir sogar noch in der 1. Halbzeit den Anschlusstreffer erzielen können, aber leider verfehlte unser Stürmer den Ball nach toller Hereingabe nur knapp und vergab überhastet.
So gingen wir mit einem 2 Tore Rückstand in die Pause und erarbeiteten uns, wie wir in der 2. Halbzeit unter anderem die Torwartabschläge für uns selbst nutzen und die Anschlussaktionen nach erfolgter Ballannahme einen weiteren erfolgreichen Angriff nach sich ziehen könnten.
Mit Beginn der 2. Halbzeit schien das auch Früchte zu tragen. Da die gegnerischen Spieler den Raum bei Abschlägen nur weitestgehend zustellten und auf eine Gelegenheit für einen Torschuss warteten, konnten unsere Kicker in den Raum bis zum Mittelfeld laufen und dort einen Abschlag erwarten. Dadurch umgingen wir den gefährlichen Raum vor dem Strafraum. Unser Kombinationsspiel kam verstärkt zum Tragen und wir konnten eine wirklich starke Anfangsphase verbuchen, die etwa 10 Minuten andauerte. Die Erkneraner waren davon irritiert und vermochten nicht mehr, entsprechend einzugreifen. Tor um Tor fiel und wir konnten nicht nur den Ausgleich erzielen, sondern vermochten sogar in Führung zu gehen. 6:5, das zeugt von einem tollen Aufraffen unserer Jungs und dem Willen, das in der Pause erarbeitete auch umzusetzen.
Leider konnten wir das nicht über die gesamte Spielzeit halten, so dass sich wieder vermehrt Fehler einschlichen, auf die die Gastgeber sofort reagierten. Wir brachen ein und unsere Angst vor dem direkten Pressing kehrte zurück und damit einhergehend auch wieder Stellungsfehler. Zuviele wollten u.a. einem Spieler zur Seite stehen und verlagerten das Spiel auf einen engen Raum, in dem sich viel Platz für das andere Team bot. Unsere starke Phase endete fast abrupt mit der Erzielung eines weiteren Tores für die Erkneraner. Diese hatten nun viel Raum, da sich unsere Abwehr scheinbar aufgelöst hatte und das Umschalten nicht rechtzeitig erfolgte. Insgesamt weitere 5 Tore zeugen davon. Lediglich ein Tor konnte noch für eine kosmetische Verbesserung des Endergebnisses sorgen, aber unsere Stärke fanden wir nicht mehr wieder.
Ein sehr kampf-und körperbetontes Spiel ging mit der Gewissheit zu Ende, dass wir hier nach wie vor Schwierigkeiten haben, uns aus einer engen Deckung mit geeigneten Mitteln zu befreien. Wir wählen das Gleiche aus wie bei Spielen mit viel Platz. Die Unterschiede müssen wir uns im Training noch erschließen und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten.